Juma-Ausflug mal anders: Sandstrand, Strohhut, Caipi

Wollen ma bouldern? Glänzende Augen. Fragendes Gesicht. So war die erste Idee für drei Tage Wochenende geboren. Eine weitere Interpretation davon war: Sand und Liegestühle. Verwirrung. Es prasselt auf die Windschutzscheibe. Es fing mit der Pünktlichkeit an – aus 13 Uhr wurde 14 Uhr Abfahrtszeit. Starke Rechtskurve – Bouldermatte im Gesicht. Erstes Urlaubsgefühl kommt mit dem Eis und dem glücklichen Umstand einer Frankreichkarte (1:300000) zu groben Orientierung nach Fontainebleau zustande. Hercules Poirot entdeckt die Stofffaser an der Tür. Campingplatz ist leider schon geschlossen – kein Essen – es sieht schlecht aus – Kiosk auch zu – doch Geld für das Bistro ausgeben? Der Vorleser gibt seinen Französisch-Deutschen Accent zum Besten: Isch abe eine kleine Idee. Gutes Essen, guter Wein, so solls in Frankreich sein – der Kellner ist berührt als wir die Küche: „Formidable“, „Excellente“, „Delicieuse“, „Un compliment pour la cuisine française“ loben. Fünfundsechzigster Kreisverkehr – die Gitarre schlägt gegen das Knie. Große Augen für drei Debutanten, Obelix Werkstatt ist gefunden – warum hat er die Steine hier liegen gelassen und nicht noch bis zum Schwarzwald gebracht – eine heiße Diskussion entfacht sich während des ersten Parcours? Kaffee ist angesagt und schnell ist die tiefgehende philosophische Frage des „Warum? Wozu? Zeitverschwendung!“ im Raum (auch BWL-Problem genannt). Was brauchen wir? – Fromage, Fromage, Baguette, Baguette, Lait, Vin bon marché, Vin moyen, Vin noble! Links, rechts, links – Strichlin aus der Apotheke mit falschem Bart. Der Mathe-Profi schleppt vier Matten – die Papierdünnen Tritte und Wahlfischausstieg werden perfektioniert mit den Profis die unten stehen und hilfreiche Kommentare geben („ich würd einfach den linken Fuß hochsetzen und aufstehen“). Drei Runden im Kreisverkehr(t) – wo ist Freiburg? Herbstliches Regenwetter lässt den Elefanten in einem traurigen Licht erscheinen, doch in unseren Herzen brennt die Sehnsucht: Tritt-Griff-Ziehen.

(Text: Ralf)